Umsetzung
Die Erlebnisse und Erfahrungen von Frau Brock-Frilling aus einem Besuch Ihrer Schwester Annerose Beer 1998 vor Ort waren die Initialzündung zur Unterstützung des Kamuli Mission Hospital, insbesondere aber zur Hilfe für Mädchen und Frauen und zur Schaffung von Wohnraum. Es sollten ausschließlich Mädchen und junge Frauen unterstützt werden. Sie sind unterpriveligiert und haben, da die am englischen Bildungssystem orientierte Ausbildung Geld kostet, in den armen Familien ohne fremde Hilfe keine Chance auf eine Ausbildung, zumal oft lange Wege zum Ausbildungsort vorhanden sind.
Zunächst wurde auf ausschließlich privat organisierter Basis durch Information und unterschiedliche Aktionen, an denen sich hilfsbereite Personen beteiligten, die Spendenbereitschaft der Menschen geweckt. Die Zuwendungen sind dann nach Bedürftigkeit eingesetzt worden, wobei der Orden Little Sisters of St. Francis von Beginn an als verlängerter Arm fungierte.
Wesentliche Unterstützung erfuhr das Projekt von Anfang an auch durch Pater Heinz Erhard. Er war seit den 60iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren als Missionar in Ruanda und im Kongo tätig und spricht insofern die vielfältigen Landesdialekte – auch in Uganda – fließend. Dies erwies sich nicht nur im Hinblick auf die Mentalität der dortigen Menschen als wichtig, sondern auch als „Türöffner“. Als Vereinsmitglied besucht Pater Erhard auch heute, 78 jährig, regelmäßig das Projekt und bindet sich aktiv ein.
In 1999 hat der Orden Little Sisters of St. Francis nahe des Kamuli Mission Hospital ein Grundstück erworben, welches für die Bebauung mit einem Mädchenwohnheim und einem Haus für die Nonnen vorgesehen war. Für die Bebauung fehlte aber das Geld. Die Errichtung bzw. heute die Fertigstellung der Gebäude, um den Mädchen Unterkunft und damit auch Schutz zu geben, wurde deshalb neben der Ausbildung ein grundlegender Baustein des Projektes. Bei fehlenden Schlafplätzen ist es in Uganda - wie in anderen Ländern auch - nicht unüblich, dass die Mädchen bei sog. Sugar Daddys übernachten müssen. Diese werden offiziell als Sponsor oder als Förderer angesehen, damit das durchweg sexuelle Verhältnis nicht als Prostitution deklariert werden muss. Gleichwohl kann es häufig als solches bezeichnet werden. Die Mädchen nehmen es mangels Alternativen, um eine Ausbildung zu bekommen, oft in Kauf. Der Verein schnürt jedoch ein Paket aus Ausbildung einschließlich Unterkunft, wenn nötig. Von 1999 bis 2001 wurde aus Spendengeldern zunächst ein kleines Gebäude errichtet, das heute einige Nonnen, welche das Mädchenwohnheim betreuen, beherbergt und eine kleine Kapelle beinhaltet.
Am 26.6.2001 ist der Verein gegründet worden, um eine eigenständige rechtliche Basis zu haben. Die Satzung wurde in 2006 den Bedürfnissen entsprechend aktualisiert. Der Verein wird ausschließlich ehrenamtlich geführt. Verwaltungskosten fallen nicht an. Sämtliche Mitgliedsbeiträge/Spenden fließen unmittelbar in das Projekt.
In den folgenden Jahren war der Verein in der Lage, sowohl die Unterstützung der Mädchen an verschiedenen Schulen im Umkreis als auch den Bau des Mädchenheimes weiter zu verfolgen. In 2003 wurde die Grundplatte des Heimes gegossen.
Der Aufbau begann 2005. Danach ist der Bau, abhängig vom Mittelfluß, weiter fortgeschritten und heute fertiggestellt (siehe auch Aktueller Stand). Das Wohnheim ist nach der Ordensgründerin benannt und heißt Mother Kevin´s Girls Hostel. Die Schwestern leiten es, beaufsichtigen die Mädchen und kümmern sich während eines Jahres, bis wieder eine Delegation des Vereins kommt, um die Finanzen. Dabei ist als Vermittlerin Frau Rose Kaneene tätig, die mit Annerose Beer im Kamuli Mission Hospital zusammengearbeitet hat und vertrauenwürdig ist. Die Verpflegung erfolgt zum Teil aus eigener Ernte, denn das nicht bebaute Gelände um die Gebäude wird von den Mädchen gemeinsam mit den Nonnen bewirtschaftet. Weiterhin werden eine Schweine- und Hühnerzucht sowie ein Kaninchenstall betrieben.
Der lange still gelegte Brunnen ist wieder funktionsfähig. Darum hat das Heim jetzt eine eigene Wasserquelle. Das senkt die laufenden Kosten enorm und entlastet die Mädchen.
Um sich ein akuelles Bild über das Projekt zu verschaffen, weitere Spenden zu platzieren, Gespräche mit den handelnden Personen vor Ort zu führen und Abrechnungen zu erstellen, fährt jedes Jahr eine Delegation des Vereins zum Projekt, und zwar geführt von Vorstandsmitgliedern. Kosten entstehen dem Verein dadurch nicht.
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Kamuli Mission Hospital e.V.
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